Aktivisten: Türkei greift Ziele in syrischer Erdbebenregion an

Aktivisten und Aktivistinnen zufolge bombardieren türkische Streitkräfte erneut Ziele in einer von der Erdbebenkatastrophe getroffenen Stadt in Nordsyrien. Bei Angriffen auf Tal Rifat sei ein 70 Jahre alter Zivilist getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien heute mit. Eine weitere Person sei verletzt worden. Den Aktivisten zufolge dauerte der Beschuss am Nachmittag noch an.

Tal Rifat wird teils von kurdischen Milizen und teils von syrischen Regierungstruppen kontrolliert. In der Stadt nahe der türkischen Grenze herrsche nach der Erdbebenkatastrophe ohnehin Chaos, betonte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Bewohner seien nun zusätzlich auch noch durch die Bombardements in Angst versetzt worden. Die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar.

Nicht der erste Angriff

Die Türkei, die im Norden Syriens Gebiete besetzt hält, geht dort schon seit Langem gegen kurdische Milizen vor. Es ist auch nicht der erste Angriff Ankaras, seitdem die schweren Beben die Region heimgesucht haben.

Erst am Sonntag starb nach Angaben der Aktivisten ein Zivilist bei einem türkischen Drohnenangriff in der Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze. Auch Kobane ist stark von den Erdbeben betroffen. Zuvor hatte die Türkei die ebenfalls von den Erdstößen erschütterte Stadt Manbij mit Raketen angegriffen.