Feuergefecht nach Angriff auf Polizeikaserne in Pakistan

In der pakistanischen Metropole Karachi ist heute eine Polizeikaserne attackiert worden. Schwer bewaffnete Angreifer drangen nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen in das streng bewachte Gelände ein, auf dem sich Dutzende Verwaltungs- und Wohngebäude befinden. Hunderte Polizisten leben dort mit ihren Familien.

Neben mindestens zwei Polizisten seien bei der Tat auch ein Zivilist und drei der Angreifer getötet worden, teilte die Polizei mit. 13 Sicherheitskräfte seien außerdem verletzt worden. Die etwa acht bis zehn Terroristen hätten mehrere Beamte vorübergehend als Geiseln genommen, sagte ein Polizist.

Schwer bewaffnete Polizisten in Karachi
Reuters/Akhtar Soomro

Taliban beanspruchten Tat für sich

Aus dem Gebäude waren Explosionen und Schusswechsel zu hören. Die militant-islamistischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. „Sie haben am Tor eine Rakete benutzt“, sagte Innenminister Rana Sanaullah dem TV-Sender Samaa.

Die Angreifer seien unter anderem mit Granaten bewaffnet. Verstärkungseinheiten der Polizei und Paramilitärs hätten das Gelände umstellt und versuchten nun, auf das Gelände zu gelangen, „um die Terroristen unschädlich zu machen“.

Polizei im Visier der Angreifer

Die Polizei in Pakistan ist immer wieder Ziel von Angriffen militanter Gruppen wie den pakistanischen Taliban und unterschiedlicher Separatistengruppen in der westlichen Provinz Balochistan.

Ende Jänner waren bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee eines Polizeipräsidiums in Peshawar mehr als 80 Beamte getötet worden. Die Behörden vermuten eine Gruppe Aufständischer mit Verbindung zum pakistanischen Zweig der radikalislamischen Taliban, der unter dem Namen Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) firmiert, hinter dem Anschlag.