Starkes Nachbeben erschüttert Südosten der Türkei

Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat gestern im Südosten der Türkei die Erde erschüttert. Das Beben sei etwa um 22.31 Uhr Ortszeit (20.31 MEZ) in der Gemeinde Göksun registriert worden, teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke des Bebens auf 5,0. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf Angaben der Katastrophenschutzbehörde AFad eine Stärke von 5,1.

Die Gemeinde Göksun befindet sich in der Provinz Kahramanmaras, die von der Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet betroffen ist.

Allein in der Türkei über 40.000 Tote

AFAD warnte zuletzt vor starken Nachbeben des verheerenden Bebens vor zwölf Tagen im türkisch-syrischen Grenzgebiet, das allein in der Türkei über 40.000 bisher bestätigte Tote forderte. In Syrien gibt es bisher rund 5.900 bestätigte tote Menschen. Insgesamt sind damit in beiden Ländern mehr als 46.000 Menschen ums Leben gekommen.

Bergungsarbeiten in Hatay
Reuters/Eloisa Lopez

Trotz zwischenzeitlich anderslautender Berichte wurde heute auch der vermisste Fußballprofi Christian Atsu tot gefunden. Der Ghanaer starb unter einem Hochhaus in der von den Erdstößen besonders schwer getroffenen Provinz Hatay. Türkische Medien hatten zwischenzeitlich berichtet, der Fußballer sei gerettet worden. Er soll nun nach Angaben seines Clubs Hatayspor in seine Heimat Ghana gebracht und dort beigesetzt werden.

Aus den Trümmern werden noch immer Lebende geborgen. Rund 296 Stunden nach dem ersten Beben wurden Medienberichten zufolge in Antakya drei Menschen geborgen, darunter ein Kind. Das zwölf Jahre alte Kind habe jedoch trotz medizinischer Behandlung nicht überlebt, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mit.
AFAD-Angaben zufolge sind noch immer mehr als 40.000 Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland im Einsatz, um Verschüttete zu bergen.