Prinz Andrew muss angeblich Wohnung in Schloss Windsor räumen

Die britische Königsfamilie geht offenbar weiter auf Distanz zu Prinz Andrew, dem Bruder von König Charles III. An seinem 63. Geburtstag gab es auch keinen öffentlichen Gruß aus dem Buckingham Palace.

Auf dem offiziellen Twitter-Account der Royal Family, auf dem ansonsten den Mitgliedern der königlichen Familie gratuliert wird, gab es gestern bis zum Nachmittag keinen Eintrag für Andrew. Bereits im vergangenen Jahr waren der Palast und die Regierung auf Distanz zu ihm gegangen.

„Als wolle sein Bruder ihn vertreiben“

Gestern berichtete die Boulevardzeitung „Sun“ außerdem, Andrew könnte bald seine royale Unterkunft auf dem Gelände von Schloss Windsor verlieren. Charles wolle seinem Bruder von April an den jährlichen Zuschuss von 249.000 Pfund (rund 280.000 Euro) streichen.

Damit fehlten Andrew die Mittel für den teuren Unterhalt der Royal Lodge, wo er zusammen mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson lebt. Damit bliebe ihm nur noch seine Pension aus seiner Zeit bei der Royal Navy.

„Es fühlt sich so an, als wolle sein Bruder ihn vertreiben“, zitierte das Blatt eine anonyme Quelle. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, Andrew dürfe kein Arbeitszimmer mehr im Buckingham-Palast unterhalten.

Verstrickung in Missbrauchsskandal

Andrew spielt in der Öffentlichkeit wegen seiner Verstrickung in einen Missbrauchsskandal kaum noch eine Rolle. Er hat sich vor einem Jahr mit einer US-Amerikanerin, die ihm vorwarf, sie als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben, auf einen mutmaßlich millionenschweren Vergleich geeinigt und damit einen rufschädigenden Zivilprozess in den USA abgewendet.

Die im September gestorbene Queen hatte ihrem zweitältesten Sohn seine militärischen Dienstgrade und Schirmherrschaften entzogen.