Bebenkatastrophe: Mehr als 47.000 Tote, Folgen für Millionen

Die Zahl der Menschen, die in der Türkei durch das Erdbeben getötet worden sind, ist auf 41.156 gestiegen. Das teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD heute laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. In Syrien sind bisher rund 5.900 Tote in Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Die Zahl wird jedoch nur unregelmäßig aktualisiert. Insgesamt sind damit in beiden Ländern mehr als 47.000 Menschen ums Leben gekommen.

In Syrien sind nach Angaben der Vereinten Nationen 8,8 Millionen Menschen von den Folgen der Erdbebenkatastrophe betroffen. „Die Mehrheit von ihnen benötigt voraussichtlich irgendeine Form von humanitärer Unterstützung“, schrieb die stellvertretende UNO-Syrien-Beauftragte Najat Rochdi tags zuvor auf Twitter. Aktivistinnen und Aktivisten sowie Helferinnen und Helfer in den Rebellengebieten im Nordwesten Syriens hatten in den Tagen nach den Beben vom 6. Februar mangelnde Hilfe der UNO beklagt.

NATO baut Notunterkünfte

Mit Unterkünften helfen wird unterdessen die NATO. Im Mitgliedsland Türkei wird ein Camp mit Notunterkünften für mindestens 4.000 Menschen aufgebaut. Am Wochenende hat ein Frachtschiff mit 600 Containern dafür den Hafen der italienischen Stadt Taranto – der extra dafür geöffnet blieb – verlassen, teilte ein Bündnissprecher mit. Es soll im Laufe der Woche in der Stadt Iskenderun ankommen.

Außerdem koordiniert die NATO eine Luftbrücke für den Transport von Zelten aus Pakistan in die Türkei. Durch das Erdbeben vor rund zwei Wochen wurden nach Regierungsangaben rund 225.000 Wohnungen zerstört oder stark beschädigt.

ECDC warnt vor Infektionskrankheiten

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnte unterdessen davor, dass sich Infektionskrankheiten infolge der schweren Erdbeben ausbreiten könnten. Während die unmittelbaren gesundheitlichen Bedürfnisse nach den Beben vor allem mit Traumata und der unterbrochenen Gesundheitsversorgung zusammenhingen, könnten Infektionserkrankungen in den kommenden zwei bis vier Wochen Anlass zur Sorge geben, teilte die Behörde in Stockholm mit.