Kulturattache in Moskau unter vier unerwünschten Diplomaten

Unter jenen vier Österreichern, die vergangene Woche vom russischen Außenministerium zu unerwünschten Personen erklärt worden sind, sollen sich laut APA-Informationen der Leiter des österreichischen Kulturforums in Moskau sowie zwei administrativ-technische Mitarbeiter der Botschaft befinden. Weiters betroffen ist ein Vertreter des an der Botschaft angesiedelten Außenwirtschaftscenters der Wirtschaftskammer.

Der laut APA-Informationen betroffene Karrierediplomat, der als erster Sekretär auch zur Leitung der Botschaft gehört, war erst Anfang 2021 zum Direktor des österreichischen Kulturforums ernannt worden. Das Kulturforum stünde als Teil der Botschaft weiterhin in Kontakt mit der russischen Zivilbevölkerung, der laut der von der österreichischen Bundesregierung vertretenen Haltung nicht abreißen solle, hieß es heute aus dem österreichischen Außenministerium.

Eine Sprecherin wollte jedoch keine Details zu den „von der ungerechtfertigten Entscheidung Russlands betroffenen Mitarbeitern der Österreichischen Botschaft Moskau“ bekanntgeben.

Präsenz der Wirtschaftskammer bleibt aufrecht

Neben der Kultur zielt die russische Maßnahme auch auf die Präsenz der Wirtschaftskammer ab – der stellvertretende Wirtschaftsdelegierte muss Russland verlassen. „Wirtschaftsdelegierter Rudolf Lukavsky ist in Moskau weiterhin tätig, um Betriebe vor Ort mit rechtlichen Informationen – unter anderem, wenn es um den Rückzug aus dem russischen Markt geht – zu beraten“, erläuterte der zuständige Abteilungsleiter Michael Otter. Er verwies auf die Stellungnahme des österreichischen Außenministeriums, das diese Ausweisung der Diplomaten „als ungerechtfertigte Entscheidung Russlands“ ohne sachliche Grundlage bezeichnet hatte.