Tschechischer Generalstab: Krieg mit Russland „nicht undenkbar“

Der tschechische Generalstabschef Karel Rehka hat sich besorgt darüber gezeigt, dass sich der Ukraine-Krieg zu einem Krieg in Europa zwischen Russland und der NATO ausweiten könnte. Das sei „nicht undenkbar“, sagte der 48-Jährige heute in Prag.

Er mahnte, dass die Berufsarmee seines Landes dafür nicht gerüstet sei: „Bei uns sind nicht einmal die grundlegenden Dinge in Ordnung.“ In allen Bereichen müssten Versäumnisse nachgeholt werden – von der Feuerkraft der Truppen über die Mobilität der Artillerie bis zu Fragen der Logistik und der Kommandostrukturen. Im Gefahrenfall wäre eine Mobilmachung unausweichlich, sagte Rehka.

Tschechien ist seit 1999 NATO-Mitglied. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht 2004 verfügt das Land über eine Berufsarmee mit derzeit rund 27.000 aktiven Soldaten. Tschechien gehört zu den wichtigen Unterstützern der Ukraine.

Die Regierung in Prag hat seit dem Beginn der russischen Invasion vor knapp einem Jahr bereits Rüstungsmaterial im Wert von mehr als 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rüstungskonzerne lieferten weitere Güter im Wert von umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro.