Kiew: Tote bei russischem Raketenangriff auf Cherson

In der südukrainischen Großstadt Cherson sind nach Behördenangaben bei einem russischen Artillerieangriff mindestens sechs Menschen getötet und zwölf verletzt worden. „Die Welt hat kein Recht, auch nur für eine Minute zu vergessen, dass die russische Brutalität und Aggression keine Grenzen kennt“, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj heute mit. Der 45-Jährige sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Der „Terrorstaat“ Russland werde sich dafür verantworten müssen.

Es seien ein Wohnviertel und eine Bushaltestelle beschossen worden. Dem Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte zufolge hat die russische Armee die Großstadt mittels Mehrfachraketenwerfern beschossen. Auf nicht überprüfbaren Bildern und Videos in sozialen Netzwerken waren Tote und Verletzte neben beschädigten Gebäuden zu sehen.

Die russischen Streitkräfte hatten nach Kriegsbeginn vor fast einem Jahr die Großstadt Cherson mehr als acht Monate lang besetzt gehalten, bis sie sich unter dem Druck der ukrainischen Verteidiger zurückzogen. Kurz vor dem Rückzug der russischen Einheiten auf das östliche Ufer des nahen Flusses Dnipro annektierte Moskau das Gebiet offiziell. Seitdem steht die Stadt mit einst fast 280.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beinahe täglich unter russischem Beschuss.