Erneut Notfallanleihekäufe der japanischen Notenbank

Japans Notenbank hat sich erneut mit Notfallanleihekäufen gegen einen Ausverkauf auf dem Bondmarkt gestemmt. Zehnjährige Staatsanleihen durchbrachen zuvor heute den zweiten Tag in Folge die Renditeobergrenze von 0,5 Prozent, die die Währungshüter im Rahmen ihrer ultralockeren Geldpolitik verteidigen wollen.

Die Bank of Japan (BoJ) erwarb Staatsanleihen im Volumen von umgerechnet 300 Mrd. Yen (2,1 Mrd. Euro) mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren. Dazu kamen Bondkäufe im Volumen von 100 Mrd. Yen mit Laufzeiten von zehn bis 25 Jahren.

Die Rendite zehnjähriger Staatstitel war zuvor auf 0,505 Prozent geklettert. Damit markierte sie den höchsten Stand seit dem 18. Jänner. „Die Notkäufe von Anleihen waren eine Überraschung, da der jüngste Angriff auf die Geldpolitik der BoJ erst am Anfang steht“, sagte Keisuke Tsuruta, Anleihestratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

Kritik an Geldpolitik der BoJ

Ausländische Investoren waren zuletzt nach Daten der japanischen Vereinigung der Anleihehändler besonders aktiv auf dem Anleihemarkt. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ zur Stützung der Konjunktur und ihre anhaltenden Anleihekäufe zur Verteidigung der Renditeobergrenze sind unter Beobachtern zunehmend in die Kritik geraten.

Sie argumentieren, diese Politik verzerre die Renditekurve, höhle die Marktliquidität aus und verstärke den unerwünschten Kursrückgang des Yen.