AKW-Bau: Polen und Westinghouse unterzeichnen Vertrag

Am Rande des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Warschau haben Vertreter Polens und des US-Konzerns Westinghouse einen Vertrag über den Bau des ersten Atomkraftwerks in dem Land unterzeichnet. Die Vereinbarung regle die Vorplanungsarbeiten für das AKW, berichtete die Nachrichtenagentur PAP heute. Der Vertrag zwischen dem staatlichen Unternehmen Polnische Atomkraftwerke (PEJ) und Westinghouse soll es den Amerikanern ermöglichen, mit den ersten Vorentwurfsarbeiten zu beginnen, bevor ein Ausführungsvertrag geschlossen wird.

Insgesamt sechs AKWs geplant

Polens nationalkonservative PiS-Regierung will groß in die Atomenergie einsteigen. Sie plant den Bau von sechs AKWs bis 2043. Das erste AKW wird voraussichtlich in Slajszewo an der Ostsee nordwestlich von Danzig entstehen. Spätestens 2026 soll mit dem Bau des ersten Reaktorblocks begonnen werden, dieser soll 2033 ans Netz gehen.

Anfang November hatte Westinghouse den Zuschlag für das Projekt bekommen. Die Grundlage bildet ein Kooperationsabkommen zwischen Washington und Warschau über die zivile Nutzung der Atomkraft aus dem Jahr 2020. Die Baukosten sollen zwischen 19 und 21 Milliarden US-Dollar betragen, Westinghouse will davon nach früheren Angaben der polnischen Regierung Kredite von 17 Milliarden US-Dollar bereitstellen.