Lercher teilte bei SPÖ-Aschermittwoch gegen ÖVP aus

Nach zwei Jahren Pause hat die SPÖ im Oberwenger Stadl in Judenburg wieder einen politischen Aschermittwoch vor vollem Haus mit rund 200 Gästen veranstaltet. Gastgeber Max Lercher teilte diesmal gegen alle Nationalratsparteien aus, vor allem gegen die ÖVP: „Ich glaube, die Korruption war zuerst da, und aus ihr hat sich die ÖVP gegründet.“ Ehrengäste waren sein Nationalratskollege Jan Krainer und AK-Präsidentin Renate Anderl.

Begleitet von den Seetalern, die mit Jodelgesang, seichten Witzen und volkstümlichen Klassikern das Publikum einstimmten, wartete Lercher mit Satire und Ironie auf und nahm auch Bezug zu einem Interview der „Kleinen Zeitung“ mit Alt-LH Franz Voves, der kommende Woche seinen 70. Geburtstag feiert.

Voves hatte sich für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig als SPÖ-Parteivorsitzenden ausgesprochen. „Wenn uns jetzt jeder Altvordere in der Sozialdemokratie noch ausrichtet, wer der oder die beste Parteivorsitzende wäre, dann ist das Führungsteam von Peter Kaiser bald größer als die Parteimitglieder in der SPÖ. Dann haben wir fast mehr Führungsriege als Basis. Das wollen wir, glaube ich, nicht.“

Seitenhiebe auf alle Parteien

Passend zur Veranstaltung prangerte Lercher den steigenden Bierpreis an: „Vizekanzler Werner Kogler ist ein Steirer, aber wenn er das Saufen zu einem Luxusgut macht, braucht er nicht mehr heimkommen.“ Das Publikum johlte. Die Regierungsbeteiligung der Grünen bezeichnete er als die „größte Klebeaktion“ überhaupt und „die haben sich ja selbst aufgegeben“.

„Lieblingsgegner“ sei aber die ÖVP, so der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Die Schwarzen – „Türkis ist nämlich vorbei, der Messias (Sebastian Kurz, Anm.) ist über das Meer gewandert“ – seien für „jeglichen Stillstand seit 40 Jahren“ verantwortlich. „Das müssen wir aufzeigen“, motivierte er seine Parteigenossen. „Die ÖVP redet, aber tut nichts für uns. Die einzige funktionierende Organisation der ÖVP ist der Bauernbund. Das Bundesheer haben sie zusammengespart und nun wird debattiert, dass der Bauernbund zum Grenzschutz ausgeschickt wird“, so Lercher.

Zur FPÖ meinte Lercher: „Ohne unsere Schwäche gebe es bei denen keine Stärke. Der einzige kleine Mann, für den die Freiheitlichen Politik machen, heißt Herbert Kickl.“ Dass die Blauen für die Beibehaltung des Bargelds auftreten, sei Lercher klar: „Sonst können sie gar nicht mehr mit vollen Sporttaschen handeln.“ NEOS sei zwar „nett, aber schwierig“. Gerald Loacker sei ein „Pensionsräuber der Sonderklasse“, aber „45 Beitragsjahre sind genug in dem Land“, unterstrich Lercher die Haltung der SPÖ zur Anhebung des Pensionsantrittsalters.