Moldawien verneint Gerüchte über ukrainische Invasion

Moldawien hat Anschuldigungen Russlands zurückgewiesen, wonach die Ukraine in das abtrünnige und prorussische Gebiet Transnistrien im gemeinsamen Grenzgebiet eindringen will.

Sie könne die Behauptungen des russischen Verteidigungsministeriums nicht bestätigten, erklärte die moldawische Regierung heute per Kurznachrichtendienst Telegram. Sie rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und auf offizielle und glaubwürdige Informationen der Behörden zu achten.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA hatte gemeldet, dass die Ukraine eine Invasion ihres Nachbarlandes Moldawien plane. Als Vorwand solle ein angeblich von russischen Streitkräften aus Transnistrien ausgeführter Angriff dienen.

Keine internationale Anerkennung für Transnistrien

Russland hat Truppen in Transnistrien stationiert – einem schmalen Streifen in der Republik Moldawien an der Grenze zur Ukraine. Das prorussische Transnistrien hat sich von Moldawien losgesagt, was Russland anerkennt, nicht aber die internationale Gemeinschaft. Moldawien grenzt im Osten an die Ukraine und im Westen an den EU- und NATO-Staat Rumänien.

RIA hatte den russischen Vizeaußenminister Michail Galusin mit den Worten zitiert, dass der Westen die Regierung in Chisinau, der Hauptstadt Moldawiens, instruiert habe, jede Zusammenarbeit mit den von Russland unterstützten Behörden in Transnistrien zu beenden.

Diese Behauptungen könne sie nicht bestätigten, erklärte dazu die Regierung in Chisinau. „Unsere Behörden arbeiten mit ausländischen Partnern zusammen, und im Falle einer Bedrohung des Landes wird die Bevölkerung umgehend informiert.“

Sorge vor russischem Putschversuch

Tags zuvor hatte der Außenminister Moldawiens, Nicu Popescu, Reuters gesagt, sein Land sei auf „das ganze Spektrum der Bedrohungen“ aus Russland vorbereitet. „Natürlich haben wir begrenzte Mittel, aber gleichzeitig sind wir damit nicht allein.“

Die Präsidentin des kleinen Landes, Maia Sandu, warf Russland kürzlich vor, einen Putsch geplant zu haben, um die Regierung in Chisinau zu stürzen. Das wies Russland zurück.