Schweden und Türkei planen wieder Gespräch zu NATO-Beitritt

Nach wochenlanger Funkstille wollen Schweden und die Türkei im März nach Angaben des schwedischen Regierungschefs erneut über den NATO-Beitritt des skandinavischen Landes sprechen.

„Wir haben bereits ein Datum für dieses Gespräch bekommen“, sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson gestern Abend dem schwedischen Fernsehsender SVT. Wann genau sich Vertreter der Staaten treffen, wollte der Regierungschef nicht sagen.

Schweden hatte die Mitgliedschaft in dem westlichen Verteidigungsbündnis im vergangenen Mai unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gemeinsam mit Finnland beantragt. Den Beitritt müssen alle 30 NATO-Länder ratifizieren.

Schwedischer Appell für Paarlauf mit Finnland

Die Türkei blockiert das Verfahren allerdings. Sie wirft Schweden unter anderem vor, nicht konsequent genug gegen Menschen und Organisationen vorzugehen, die Ankara als terroristisch einstuft.

Ende Jänner hatte die Türkei geplante Beratungen mit Schweden und Finnland im Februar laut Medienberichten abgesagt. Zuvor hatten Rechtsextreme in der Öffentlichkeit einen Koran verbrannt und damit die Türkei erzürnt.

Der Stillstand bei den Verhandlungen hatte Spekulationen darüber befeuert, ob Finnland der NATO womöglich zunächst allein beitreten könnte. Kristersson nutzte seinen Fernsehauftritt nun erneut dazu, für einen gemeinsamen Beitritt Finnlands und Schwedens zu plädieren. „Ich arbeite hart daran, dass wir beide gemeinsam beitreten“, sagte Kristersson.