USA fordern mehr Finanzhilfe für Ukraine

US-Finanzministerin Janet Yellen hat beim Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) weitere Finanzhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine gefordert. Es sei jetzt entscheidend, dass der Internationale Währungsfonds (IWF), der ein umfangreiches Kreditprogramm vorbereitet, rasch vorankomme, sagte Yellen heute im südindischen Bangalore, einen Tag vor dem ersten Jahrestag des Krieges.

Die USA würden die Ukraine so lange wie nötig unterstützen. Das werde ein wichtiges Thema beim G-20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs, das noch bis Samstag angesetzt ist.

Die Ukraine strebt ein rund 15 Milliarden Dollar schweres Kreditpaket des IWF an, das über mehrere Jahre laufen würde. Die USA planen zudem, in den nächsten Monaten zusätzlich rund zehn Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen.

Gastgeber Indien versucht, Thema kleinzuhalten

Der G-20-Gastgeber Indien will in dem Konflikt neutral sein – anders als die westlichen Demokratien, die umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Indien will Regierungsvertretern zufolge eine G-20-Debatte über zusätzliche Strafmaßnahmen unbedingt verhindern.

G-20-Insider sagten Reuters, es werde darauf gedrängt, das Wort „Krieg“ im geplanten Abschlussdokument nicht zu verwenden. Yellen sagte dagegen, sie wolle eine starke Verurteilung der Invasion.

Zugleich beraten auch die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G-7) in Bangalore. Hier dürfte es klarere Worte gegen Russland geben. Im G-7-Kreis soll Insidern zufolge auch die genaue Finanzierungslücke ermittelt werden.