Kommission verbannt TikTok von Diensthandys

Wegen Sicherheitsbedenken verbietet die EU TikTok auf Diensthandys. Beschäftigte der Kommission, die die chinesische Video-App nutzten, müssten diese löschen, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton heute.

Er betonte, dass die Staatengemeinschaft beim Thema Cybersicherheit aufmerksam sei. Über mögliche Zwischenfälle im Zusammenhang mit TikTok wollte er keine Angaben machen.

Appell an TikTok

Bereits im Jänner forderte die Europäische Union den Onlinedienst auf, EU-Datenschutzregeln zu achten und die Sicherheit der Nutzerdaten von Europäern und Europäerinnen zu gewährleisten.

Es dürfe keinen Zweifel daran geben, dass „die Daten von Nutzern und Nutzerinnen in Europa sicher sind“ und nicht dem illegalen Zugriff durch Behörden in Drittländern ausgesetzt seien, schrieb Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova im Onlinedienst Twitter.

Zugriff auf Daten möglich

Im November hatte TikTok zugegeben, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in China auf die Daten europäischer Nutzer und Nutzerinnen zugreifen können. TikTok-Chef Shou Zi Chew habe jedoch versichert, dass das Unternehmen an einem „robusten“ System für die Verarbeitung europäischer Daten in Europa arbeite, erklärte ein EU-Sprecher.

EU-Justizkommissar Didier Reynders erklärte, er habe darauf gepocht, wie wichtig es für TikTok sei, die europäische Datenschutzgrundverordnung einzuhalten.

Auch Europäischer Rat kündigt Maßnahmen an

Am Abend hieß es von einem hochrangigen EU-Funktionär, dass auch der Europäische Rat entsprechende Maßnahmen setzen werde. Auf Dienstgeräten soll die App deinstalliert werden – auch auf Privatgeräten müsse sie gelöscht werden, sofern diese auf das Netzwerk des Rates Zugriff habe.