Junge Spanierin im Iran freigelassen

Eine im Iran festgenommene junge Spanierin ist nach knapp vier Monaten auf freien Fuß gesetzt worden. Die 24-Jährige sei von den iranischen Behörden gestern in Teheran freigelassen worden und sitze bereits in einem Flugzeug Richtung Genf, berichtete der spanische staatliche Fernsehsender RTVE heute unter Berufung auf das spanische Außenministerium in Madrid.

Die junge Frau war Anfang November im Rahmen der Proteste gegen die Regierung in Teheran festgenommen worden. In einem Telefongespräch mit Außenminister Jose Manuel Albares habe sie sich nun für die Bemühungen um ihre Freilassung bedankt und auch erklärt, dass sie sich nach der monatelangen Haft in guter Verfassung befinde.

„Sie wurde gestern freigelassen, aber wir wollten es nicht bekanntgeben, bevor ihr Flugzeug abgehoben hat“, wurde Minister Albares von RTVE zitiert. Die gegen sie erhobenen Vorwürfe seien völlig unbegründet gewesen, erklärte er dem Sender zufolge, ohne weitere Details zu nennen.

Westen sieht „Geiseldiplomatie“

Ein weiterer spanischer Staatsbürger wird seit Oktober im Iran festgehalten. Der Fußballfan hatte sich zu Fuß auf dem Weg nach Katar zur Weltmeisterschaft gemacht und war kurz nach seiner Einreise in den Iran festgenommen worden. Außenminister Albares sagte, er werde sich weiter um die Freilassung des Mannes bemühen und sprach von einer Festnahme, „die jeder Grundlage entbehrt“.

Die iranische Justiz hält eine ganze Reihe Bürger mit westlichen Pässen fest, von denen die meisten eine doppelte Staatsbürgerschaft haben. Der Westen wirft Teheran eine „Geiseldiplomatie“ vor. Für Empörung sorgte zuletzt das von der iranischen Justiz verhängte Todesurteil gegen den deutsch-iranischen Exil-Oppositionellen Jamshid Sharmahd.