Direktes Treffen von Israelis und Palästinensern in Akaba

Nach der jüngsten Zunahme tödlicher Gewalt im Nahost-Konflikt wollen Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde und Israels die Lage durch vertrauensbildende Maßnahmen stabilisieren. Beide Seiten einigten sich bei einem Treffen in der jordanischen Hafenstadt Akaba gestern auf einen „direkten Dialog“, wie die jordanische Staatsagentur Petra berichtete.

Es war mutmaßlich das erste direkte Treffen dieser Art im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern seit Jahren. An den Gesprächen nahmen auch Regierungsvertreter der USA, Jordaniens und Ägyptens teil. Ein weiteres Treffen wurde für kommenden Monat im ägyptischen Scharm el-Scheich angesetzt.

Keine „einseitigen Maßnahmen“ in nächsten Monaten

Israelis und Palästinenser wollten „einseitige Maßnahmen“ für drei bis sechs Monate aussetzen, hieß es ohne weitere Details. Israel verpflichtete sich, vier Monate lang keine Diskussionen über den Bau neuer Siedlungen im Westjordanland zu führen und sechs Monate lang keine neuen Siedlungsaußenposten zu genehmigen.

Ein israelischer Regierungsvertreter sagte zugleich, Israel halte an der Entscheidung fest, neun nicht genehmigte Siedlungen zu legalisieren. Israel wolle aber in den kommenden Monaten keine weiteren Entscheidungen über Siedlungsausbau treffen.

Weitere Eskalation in Ramadan droht

Das Treffen kam rund drei Wochen vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan. In vergangenen Jahren hatten die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern in dieser Zeit zugenommen.

Zwei Siedler bei Anschlag getötet

Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im Westjordanland wurden unterdessen gestern nach Angaben von Sanitätern zwei israelische Siedler getötet. Nach Angaben der israelischen Armee hatte ein Angreifer nahe einer Kreuzung südlich der Stadt Nablus das Feuer auf die Insassen eines israelischen Fahrzeugs eröffnet. Soldaten suchten demzufolge nach dem oder den Tätern.

Am Donnerstag waren bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus elf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt worden. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Monaten extrem angespannt.