Laibach-Konzert in Kiew abgesagt

Ein für 31. März in Kiew geplantes Konzert der slowenischen Band Laibach ist nach politischen Diskussionen vom lokalen Veranstalter abgesagt worden. „Obwohl die Gruppe ihre Unterstützung für die Ukraine und die Ukrainer zum Ausdruck brachte sowie das russische Regime verurteilte, hat sich ein bedeutender Teil unseres Publikums kategorisch gegen das Kommen von Laibach ausgesprochen“, erläuterte die Bel Etage Music Hall in Kiew.

„Die Ankündigung des Konzerts der slowenischen Band Laibach hat im Zusammenhang mit ihrer Sicht auf die Gründe unseres Krieges zu heftigen Disputen in der Facebook-Community geführt“, hieß es.

Um eine überflüssige Spaltung der Ukrainerinnen und Ukrainer in unterschiedliche Lager zu verhindern und die Ursache für diesen Streit zu beseitigen, wurde entschieden, das Konzert abzusagen. Man entschuldigte sich bei jenen, die trotz des Streits einen Auftritt der Band hätten sehen wollen.

Widerspruch zu Darstellung des Konflikts als „Stellvertreterkrieg“

Die legendäre Industrialband aus Ljubljana hatte ihren geplanten Auftritt vergangene Woche als erstes Konzert einer ausländischen Band in Kiew seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 angekündigt und betont, dass alle Einnahmen gespendet würden. Nach ersten kritischen Kommentaren in der Ukraine hatten Laibach versichert, dass das Konzert ein Ausdruck der Unterstützung des Landes sei.

Für Widerspruch sorgte in Kiew jedoch Laibachs wiederholte Darstellung des aktuellen Krieges als geopolitische Konfrontation zwischen Russland und den USA auf ukrainischem Territorium.

Der Konflikt sei ein „zynischer Stellvertreterkrieg für geostrategische Interessen der Supermächte und des Finanzkapitals (der Militärindustrie und so weiter)“, hatten die Slowenen etwa im britischen „Guardian“ erklärt.