Regierungsgegner in Minsk wollen russischen Jet zerstört haben

In Belarus haben Regierungsgegner nach eigenen Angaben einen russischen Frühwarnjet mit Drohnen zerstört. Der Angriff sei den Angaben zufolge auf einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Minsk erfolgt.

Die Vorderseite und der Mittelteil der Berijew A-50 sowie deren Radarantenne seien gestern durch zwei Explosionen beschädigt worden, teilte die belarussische Vereinigung Bypol heute mit. Der Organisation gehören unter anderem ehemalige belarussische Polizisten an, die sich nach der umstrittenen Präsidentenwahl 2020 vom Regime abgewendet hatten.

„Das waren Drohnen“

Ein Berater der im Exil lebenden belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sprach vom erfolgreichsten Sabotageakt seit einem Jahr. „Das waren Drohnen“, wurde Bypol-Leiter Alexander Asarow vom polnischen Nachrichtensender Belsat zitiert. Und weiter: „Die Teilnehmer des Einsatzes waren Belarussen.“ Sie befänden sich mittlerweile außer Landes in Sicherheit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Stellungnahmen stehen aus

Von russischer oder belarussischer Seite gibt es bisher keine Stellungnahme. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor einem Jahr hat es in Belarus und an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen mehrere Sabotagevorfälle gegeben. Ziel war insbesondere das Eisenbahnnetz. Belarus ist ein enger Alliierter Russlands.

Das Land beteiligt sich zwar nicht direkt am Krieg in der benachbarten Ukraine, erlaubt aber russischen Truppen, sein Territorium zu nutzen. Zudem haben die beiden Verbündeten eine gemeinsame Militäreinheit in Belarus aufgestellt und zahlreiche gemeinsame Übungen abgehalten. Mehrere russische Militärflugzeuge und Fluggeräte zur Luftraumaufklärung wurden in Belarus stationiert.