Hunderte Sexualstraftäter in Großbritannien untergetaucht

Hunderte Sexualstraftäter sind in Großbritannien einer BBC-Recherche zufolge vom Radar der Polizei verschwunden. Allein zwischen 2019 und 2021 seien 729 Täter vermisst worden oder zur Fahndung ausgeschrieben gewesen, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender heute unter Berufung auf Daten der Polizeibehörden. Grund seien vor allem legale Namensänderungen, sagte die Abgeordnete Sarah Champion von der Oppositionspartei Labour.

Knapp 1.500 Menschen hätten zudem die Behörden über eine Namensänderung informiert. Morgen soll das britische Unterhaus ein Gesetz beraten, das Sexualstraftätern verbietet, ihre Namen zu ändern.

„Das derzeitige Benachrichtigungssystem funktioniert offensichtlich nicht“, sagte Champion. „Das schiere Ausmaß der Verstöße und des Verschwindens von Sexualstraftätern ist ein Skandal, von dem die Öffentlichkeit aber nichts weiß.“ Die bestehenden Gesetze seien zu lax, da es den Tätern obliege, Veränderungen anzuzeigen. Champion kritisierte, dass Verurteilte mit Hilfe neuer Dokumente Jobs etwa bei der Arbeit mit Kindern bekommen könnten.