Weiter schwere Kämpfe um Bachmut

Im Osten der Ukraine dauern die Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Nach Angaben des ukrainischen Militärs steht die Stadt mit einst 70.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Gebiet Donezk unter russischem Feuer.

Die Streitkräfte in Kiew teilten heute auch mit, dass Scharfschützen eine Gruppe russischer Aufklärer erschossen hätten, die in der Nacht zu ukrainischen Stellungen hätten vordringen wollen. Sieben Russen seien getötet, drei verletzt worden.

Die Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. In Bachmut halten sich nur noch wenige tausend Zivilisten auf.

Offenbar Rückschläge für Ukraine

Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte im Fernsehen, es sei keine politische Entscheidung, die Stadt zu halten, sondern eine strategische. Nach ihren Angaben wurde Verstärkung geschickt.

Im Raum Bachmut kämpften professionelle und zahlenmäßig starke Einheiten der russischen Privatarmee Wagner, sagte Maljar. „Die Verluste des Gegners sind sehr hoch. Unsere Kämpfer können bis zu 80 Prozent der Terroristen vernichten.“

Die ukrainische Militärführung hatte die Lage um Bachmut zuvor schon als äußerst gespannt bezeichnet. Deshalb gibt es zunehmend Spekulationen über einen Rückzug der ukrainischen Truppen. Ukrainische Militärblogger berichteten von Fortschritten der Russen nördlich und nordwestlich der Stadt. Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft.

Nach Angaben des ukrainischen Militäranalysten Oleh Schdanow erzielten die russischen Streitkräfte Fortschritte bei der Umzingelung Bachmuts.

Moskau: Ukraine griff Krim mit Drohnen an

Die Ukraine griff unterdessen nach russischen Angaben die Halbinsel Krim mit Drohnen an. Die russischen Streitkräfte hätten den Angriff aber zurückgeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau den russischen Nachrichtenagenturen TASS und RIA zufolge mit. Es sei niemand verletzt worden, und es habe keinerlei Schäden gegeben.

Die Ukraine wies nach den Abstürzen mehrerer Drohnen in Russland die Verantwortung dafür zurück. „In der Russischen Föderation nehmen Prozesse von Panik und Zerfall zu“, schrieb ein Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, auf Twitter. Das äußere sich in einer Zunahme von inländischen Attacken unbekannter Flugobjekte auf Infrastrukturobjekte.