Linda Kasabian, Mitglied der sektenähnlichen Manson-Family, die unter anderem für den Mord an der US-Schauspielerin Sharon Tate verantwortlich war, ist im Alter von 73 Jahren verstorben.
Ihr Ableben wurde in der Zeitung „Tacoma News Tribune“ öffentlich gemacht, wie US-Medien gestern Abend (Ortszeit) meldeten. Die Todesursache wurde nicht genannt. Kasabian hatte ihren Nachnamen laut Todesanzeige auf Chiochios geändert.
Kronzeugin in Manson-Prozess
Kasabian war 1970 Kronzeugin im Prozess gegen Charles Manson und vier seiner Anhängerinnen. Die Gruppe ermordete insgesamt sieben Menschen, darunter Hollywood-Star Tate.
Bei dem Mord an Tate, ihrem ungeborenen Kind und drei anderen Personen in Los Angeles am 9. August 1969 stand Kasabian Schmiere. Einen Tag später begleitete sie Manson zum Haus eines Supermarktbesitzers und dessen Frau, die ebenfalls getötet wurden. Aktiv an den Taten beteiligt war sie nicht.
Wichtige Rolle für Anklage
Das Gericht verurteilte Manson zum Tode. Als das Höchstgericht von Kalifornien die Todesstrafe 1976 für verfassungswidrig erklärte, wurde die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Manson starb 2017 im Gefängnis.
Der damals leitende Staatsanwalt Vincent Bugliosi hob 2009 die Wichtigkeit Kasabians bei der Verurteilung Mansons hervor. „Ohne ihre Aussage wäre es extrem schwierig für mich gewesen, einen Schuldspruch für Manson und seine Mitangeklagten zu erreichen.“