Europaweit begleitetes Autofahren ab 17 Jahren geplant

Die Europäische Kommission will die Anzahl der Verkehrsunfälle in der EU verringern und schlägt dafür begleitetes Autofahren für alle ab 17 Jahren vor. Wie es in Österreich bereits möglich ist, sollen Jugendliche bereits mit 17 Jahren ihren Führerschein machen dürfen und bis zur Volljährigkeit in Begleitung fahren, wie die EU-Kommission heute mitteilte.

Studien hätten gezeigt, dass „mangelnde Fahrpraxis mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einhergeht, in Verkehrsunfälle und schwere Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung verwickelt zu werden“, erklärte die Kommission. An zwei von fünf tödlichen Unfällen sei ein junger Fahrer oder eine junge Fahrerin unter 30 Jahren beteiligt. Als weitere Maßnahme schlug die Kommission eine Null-Promille-Grenze für mindestens die ersten zwei Jahre nach Erhalt des Führerscheins vor.

Vorschlag für digitalen Führerschein

Das europaweite Fahren ab 17 Jahren in Begleitung soll nach Vorstellung der Kommission neben dem Führerschein der Kategorie B auch für die Kategorie C zum Fahren von Lkws eingeführt werden. Das mache einen Beruf im Transportbereich eventuell attraktiver für junge Menschen, hieß es. Darüber hinaus will die Kommission einen EU-weit gültigen digitalen Führerschein einführen, den man auf dem Smartphone mit sich führen kann.

Wenn Autofahrer in einem anderen EU-Land Verkehrsdelikte begehen, sollen sie zudem durch mehr Befugnisse für Behörden einfacher belangt werden und sich nicht vor einer Strafe drücken können. Nach Angaben der Kommission wurde im Jahr 2019 bei rund 40 Prozent der grenzüberschreitenden Verstöße der Täter nicht ermittelt oder die Strafe nicht bezahlt. Mit den Vorschlägen müssen sich nun das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten beschäftigen.