Mord an Reporter de Vries: Grobe Fehler im Vorfeld

Polizei und Staatsanwaltschaft haben beim Schutz des später ermordeten niederländischen Kriminalreporters Peter R. de Vries einem offiziellen Untersuchungsbericht zufolge grobe Fehler gemacht.

Gut eineinhalb Jahre nach dem Mord in Amsterdam legte die Untersuchungsbehörde heute in Den Haag ihren Bericht vor. Daraus geht hervor, dass die Ermittler wichtige Signale übersehen oder nicht weitergegeben hatten.

Der prominente Reporter de Vries war im Sommer 2021 im Alter von 64 Jahren mitten in Amsterdam erschossen worden. Verantwortlich war vermutlich das organisierte Verbrechen. De Vries war Vertrauensperson eines Kronzeugen in einem Strafprozess gegen eine berüchtigte Drogenbande.

Zuvor waren bereits der Bruder des Kronzeugen und auch dessen Anwalt ermordet worden. In allen drei Fällen stellten die Ermittler nun gravierende Fehler beim Personenschutz fest.

Hinweise wurden nicht weitergegeben

Wichtige Informationen – etwa zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen – seien nicht überprüft worden. Auch seien Informationen nicht an die Personenschützer weitergegeben worden, so zum Beispiel ein Hinweis auf eine verdächtige Person, die de Vries verfolgt hatte.

Alle drei Männer wurden vom selben kriminellen Netzwerk bedroht. Das sei bekannt gewesen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Dennoch habe ihr Schutz keine hohe Priorität gehabt, wie die Untersucher feststellen.