„Bambi“ vor 100 Jahren als Buch erschienen

Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern kämpfen mit Tränen, wenn im Zeichentrickklassiker „Bambi“ der junge Weißwedelhirsch seine Mutter durch einen Schuss verliert. Der Disney-Film von 1942 basiert auf den Roman „Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“, der vor 100 Jahren in Buchform erschienen ist.

Unter dem Pseudonym Felix Salten veröffentlichte der österreichisch-ungarische Schriftsteller Siegmund Salzmann (1869–1945) die Abenteuer von „Bambi“ zunächst 1922 in Fortsetzungen in der Wiener Zeitung „Neue Freie Presse“. Anfang März 1923 erschien dann beim Ullstein-Verlag das erste Buch über das Rehkitz.

Buchrechte an Disney verkauft

Mit dem Verlag hatte Salten jedoch keinen Erfolg. Erst die Neuauflage von 1926 im Wiener Zsolnay Verlag machte den Roman zu einem Bestseller. 1928 erschien die US-amerikanische Ausgabe „Bambi. A Life in the Woods“ bei Simon & Schuster in New York.

14 Jahre später wurde daraus der bekannte Disney-Film, der sich eher an Kinder richtete, während das Buch für Erwachsene gedacht war. Im Gegensatz zu Saltens Originalfassung, in der die Geschichte eines Rehkitzes erzählt wird, spielt in der US-Filmversion ein nordamerikanischer Weißwedelhirsch die Hauptrolle.

In der deutschen Synchronfassung verwandelte sich Junghirsch Bambi wieder in ein Rehkitz. Bambis Vater blieb jedoch ein Weißwedelhirsch. Der Fehler änderte nichts am international kommerziellen Erfolg des Streifens. Salten selbst hatte davon allerdings wenig. Er verkaufte die Buchrechte 1933 relativ günstig an den US-Filmproduzenten Sidney Franklin, der diese dann an Disney abtrat.