Ärzte ohne Grenzen stellt Arbeit in Somaliland ein

Nach wochenlangen schweren Kämpfen in der von Somalia abtrünnigen Region Somaliland hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ihre Arbeit dort ausgesetzt. „Das von uns unterstützte Krankenhaus in Laascaanood wurde am Dienstag zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen getroffen“, teilte Djoen Besselink, der Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Somalia und Somaliland, heute mit.

Die Kämpfe beschädigten Teile des Krankenhauses so stark, dass die Arbeit auf der Kinderstation eingestellt und die Blutbank geschlossen werden musste. Neu eintreffende Verletzte könnten nicht mehr behandelt werden, hieß es. Somaliland, eine Region im Norden Somalias mit rund 3,5 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen, ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig.

Völkerrechtlich wird das Land jedoch nur von Taiwan anerkannt. Seit Jahren schwelt dort ein Konflikt um die Zugehörigkeit der Provinzen nahe der äthiopischen Grenze. Anfang Februar eskalierte die Gewalt aufs Neue, als mehrere Provinzen erklärten, wieder zu Somalia gehören zu wollen.

Im Zentrum steht bei dem Konflikt die Kleinstadt Laascaanood. Nach Angaben des Ältestenrats der Stadt wurden bei den Kämpfen auch Schulen und Krankenhäuser getroffen.