Angriff auf Frau vor Mädchenschule im Iran: Vier Festnahmen

Die Behörden im Iran haben vier Männer wegen eines Angriffs auf eine Frau vor einer von Giftattacken betroffenen Mädchenschule festgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim gestern berichtete, wurde die Frau von den Männern „vor der Aban-13-Schule“ in Teheran geschlagen. Ein online vielfach geteiltes und von der Nachrichtenagentur AFP überprüftes Video zeigte einen Mann, der eine Frau vor der Schule angreift – mutmaßlich die Mutter einer von den Vergiftungen betroffenen Schülerin.

Seit etwa drei Monaten werden im Iran immer wieder Vergiftungen an Mädchenschulen gemeldet, hinter denen die Behörden den Versuch vermuten, Mädchen von der Schulbildung auszuschließen. Der genaue Ablauf der Giftattacken und ihre Verantwortlichen sind bisher nicht geklärt.

Zuletzt hatten iranische Medien über neue Giftattacken an insgesamt zehn Mädchenschulen berichtet, sieben in der nordwestlich gelegenen Stadt Ardabil und drei in der Hauptstadt Teheran. Mehr als hundert Schülerinnen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.

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Amnesty: Rund 100 Hinrichtungen seit Jahresbeginn

In den ersten beiden Monaten des Jahres sind im Iran nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International rund 100 Menschen hingerichtet worden. Die Behörden hätten alleine im Jänner und Februar mindestens 94 Todesurteile vollstreckt, berichtete die Menschenrechtsorganisation.

Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation Abdorrahman Boroumand Center mit Sitz in den USA und von Amnesty sei die Zahl der Exekutionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Organisationen verzeichneten auch Fälle „schrecklicher sexueller Gewalt und anderer Foltervorwürfe“. Amnesty wirft den Behörden im Iran vor, die Todesstrafe als „Instrument der Unterdrückung“ ethnischer Minderheiten einzusetzen.