Manchester-Attentat: Bericht wirft MI5 Versäumnisse vor

Knapp sechs Jahre nach einem Terroranschlag in Manchester mit 23 Toten wirft ein offizieller Untersuchungsbericht dem britischen Inlandsgeheimdienst MI5 Versäumnisse vor. Der Geheimdienst habe eine entscheidende Gelegenheit verpasst, die das Attentat möglicherweise hätte verhindern können, sagte John Saunders, Vorsitzender der offiziellen Untersuchung zu den Vorgängen, heute.

„Es ist klar geworden, dass es versäumt worden ist, wichtige Informationen über (den Attentäter) Salman Abedi richtig zu bewerten, einzuordnen und – was am katastrophalsten ist – rechtzeitig zu handeln“, sagte Saunders. Aus diesen Fehlern müsse dringend gelernt werden.

Der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Ken McCallum, kündigte an, die Vorschläge anzunehmen und die Terrorismusbekämpfung weiter zu verbessern und zu stärken. Er bedauere zutiefst, dass das Attentat nicht verhindert werden konnte, schrieb er in einer Erklärung.

Bei der Untersuchung kam zudem heraus, dass der Attentäter mutmaßlich Hilfe von einem Verbündeten in Libyen gehabt haben soll.

Der 22 Jahre alte islamistische Selbstmordattentäter hatte im Mai 2017 nach einem Konzert von US-Sängerin Ariana Grande einen Sprengsatz gezündet und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Unter den Opfern waren viele Jugendliche. Etwa 800 weitere Menschen erlitten Verletzungen oder wurden traumatisiert. Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.