SOS-Kinderdorf: Verknüpfung zu Zwangsumsiedlungen möglich

Bereits in der vergangenen Woche ist die in Österreich gegründete, international tätige Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf mit Vorwürfen konfrontiert gewesen, in die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland involviert zu sein. Die Organisation wies bisher die zuerst vom ZDF-Magazin „frontal“ veröffentlichten Berichte zurück.

Gestern hieß es vonseiten der Organisation in einer Aussendung, dass davon auszugehen sei, dass ein „besorgniserregender Zusammenhang mit Zwangsumsiedlungen besteht“. Es gebe aber weiterhin keine Hinweise darauf, dass SOS-Kinderdorf involviert sei.

Ukrainische Kinder nach Russland verschleppt

Aus einem Sommerferienlager auf der Halbinsel Krim sollen einige ukrainische Kinder nicht zurückgekehrt sein. Angeblich sollen diese nun bei russischen Adoptiveltern in einem russischen SOS-Kinderdorf leben, während ihre eigentlichen Eltern nach ihnen suchen.

Kindermagazin mit Propaganda

Nach Angaben der SOS-Kinderdorf-Sprecherin Susanne Schönmayr gegenüber der ZIB1 liegen jetzt Informationen vor, dass der Vorsitzende von SOS-Kinderdorf Russland zugleich als Chefredakteur für ein Magazin für Kinder tätig sei, das Propaganda verbreite. Eine Verknüpfung zu den Zwangsumsiedlungen könne daher nicht ausgeschlossen werden.

Im Zuge der laufenden Prüfung rund um die Betreuung 13 ukrainischer Kinder in einem SOS-Kinderdorf in Russland habe der russische Verein bisher nicht nachweisen können, dass alle kinderrechtlichen und humanitären Standards eingehalten wurden, so die Organisation in Österreich. Als Konsequenz werden die internationalen Geldflüsse an Russland bis auf Weiteres gestoppt.