IAEA-Chef Grossi in Teheran

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist in Teheran mit dem Chef der iranischen Atomenergieorganisation (AEOI), Mohammed Eslami, zusammengekommen. Iranische Medien veröffentlichten gestern Fotos der beiden. Westlichen Diplomaten zufolge wollte Grossi bei seinem Iran-Besuch unter anderem über intensivere IAEA-Inspektionen in Nuklearanlagen verhandeln, nachdem Teheran die Anreicherung von Uran zuletzt immer mehr gesteigert hatte.

Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Chef der iranischen Atomenergieorganisation AEOI Mohammed Eslami
APA/AFP/Atomic Energy Organization Of Iran

Nach Informationen aus Teheran geht es bei den Verhandlungen neben den Inspektionen auch um einen Streit über die bisher ungeklärte Herkunft von Spuren radioaktiven Materials an drei Orten im Iran. Teheran hatte die Sorgen der IAEA in der Vergangenheit als haltlos zurückgewiesen. Irans politische Führung fordert, dass die Differenzen beigelegt werden. Beobachtern zufolge geht es grundsätzlich um eine Normalisierung der Beziehungen.

Die USA und Israel hatten jüngst Sorgen geäußert, dass der Iran mit dem Uran Atomwaffen entwickeln und bauen könnte. Grossi hatte am Dienstag berichtet, dass IAEA-Inspektoren in einer Anlage in Fordo Spuren von Uran mit einem Reinheitsgrad von knapp 84 Prozent gefunden hätten. Für Atomwaffen wird ein Reinheitsgrad von rund 90 Prozent benötigt. Die IAEA will nun klären, ob der hohe Anreicherungsgrad bewusst erreicht wurde, oder ob es sich um einen unbeabsichtigten Ausreißer handelte, wie iranische Vertreter argumentieren.