IAEA-Chef spricht sich gegen militärische Lösung aus

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat nach israelischen Warnungen gegen den Iran erneut für eine friedliche Lösung des Atomstreits plädiert. Die IAEA suche nach technischen und diplomatischen Wegen, „um jede Möglichkeit der Waffengewalt zu entschärfen und zu verhindern“, sagte Grossi heute in Wien.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gestern das Recht seines Landes bekräftigt, sich vor einer nuklearen Aufrüstung des Iran zu schützen. Zuvor hatte Grossi erklärt, dass Angriffe auf Atomanlagen nach internationalem Recht illegal seien.

Sorge vor Entwicklung von Nuklearwaffen

Die Anreicherung von Uran mit hohen Reinheitsgraden, die nur knapp unter den atomwaffentauglichen 90 Prozent liegen, hat in den vergangenen Monaten und Wochen erneut die internationale Sorgen vor der Entwicklung iranischer Nuklearwaffen geschürt. Teheran verneint solche Absichten.

Grossi vereinbarte am Freitag und Samstag in Teheran mit Präsident Ebrahim Raisi und anderen hochrangigen Regierungsvertretern eine genauere Überwachung des Atomprogramms mit Kameras und anderen Geräten. Es müsse aber noch geklärt werden, ob die IAEA Zugang zu den Aufzeichnungen erhalte oder ob die Daten wie in der Vergangenheit gesperrt blieben, bis der Atomstreit mit dem Iran gelöst sei, präzisierte Grossi am Rande des IAEA-Gouverneursrates.