Stündlich fünf Mädchen und Frauen durch Familie getötet

Jede Stunde werden weltweit fünf Mädchen und Frauen von einem Familienmitglied oder ihrem Partner getötet. Im Jahr 2021 waren es insgesamt 45.000 Todesfälle, wie laut einer Mitteilung der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) von heute aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervorgeht.

Das entspreche über der Hälfte aller Mordfälle an Frauen. Zudem erfahre eine von drei Frauen weltweit in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt.

„Geschlechtsspezifische Gewalt ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern, die sich in Familien und in der gesamten Gesellschaft manifestieren“, sagte DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg vor dem internationalen Frauentag morgen. Die Gewalt untergrabe „die Freiheit und das Potenzial von Frauen weltweit“. Kreutzberg forderte eine „umfassende Sexualaufklärung“ für Buben und Männer, um „überholte Geschlechterbilder abzulegen“.

Am höchsten war das Tötungsrisiko für Frauen 2021 laut dem UNO-Bericht in Afrika. Dort gab es pro hunderttausend Frauen durchschnittlich zweieinhalb Femizide pro Jahr, also Tötungen von Frauen vor dem Hintergrund von Besitz- und Machtfantasien. Der weltweite Durchschnitt beträgt 1,1 Femizide pro hunderttausend Frauen pro Jahr, während es in Europa 0,6 Tötungen sind.