„Sushi-Terror“: Japans Restaurants stoppen Laufbänder

Als Reaktion auf ekelige Videos in sozialen Netzwerken, bei denen Essen auf den Laufbändern von Running-Sushi-Lokalen abgeleckt und anderweitig verunreinigt werden, legen Restaurants in Japan nun ihre Sushi-Laufbänder still, berichtete der „Guardian“.

Die Restaurantkette Choshimaru etwa, die im Großraum Tokios aktiv ist, stoppt ab Ende April die Förderbänder in ihren 63 Lokalen, die Sushis müssen nun per Hand an die Kunden und Kundinnen übergeben werden.

Auch Saucen und anderweitiges Zubehör werden bei der Restaurantkette nun jedes Mal frisch an den Tisch gebracht und dürfen nicht stehen bleiben. In einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video war etwa zu sehen, wie von einem Kunden ein Zigarettenstummel in einen Topf mit eingelegtem Ingwer gelegt wurde. Mit den Maßnahmen hofft der Betreiber, dem ekeligen Treiben ein Ende setzen zu können.

„Express“-Lieferung und Videoüberwachung

Auch andere Anbieter reagierten bereits auf ähnliche Videos, die den milliardenschweren Gastronomiezweig Japans schwer erschütterten. Sushiro etwa liefert nur noch per „Express“ direkt an Tische, Kura Sushi setzt auf Videoüberwachung und künstliche Intelligenz, die ungewöhnliches Verhalten entdecken soll.

Der Vertrauensverlust trifft nicht nur die Sushi-Industrie in Japan stark, auch andere Lokale, etwa China-Restaurants, haben damit angefangen, Saucen und entsprechende Behälter von den Tischen zu entfernen und nur auf Aufforderung auf die Tische zu stellen.

Nach dem Bekanntwerden eines Videos, bei dem ein Teenager, der unter anderem Sojasaucenflaschen und Teetassen von einem Fließband nahm und ableckte, fiel alleine der Aktienkurs von Sushiro um fünf Prozent.