Zeltlager von obdachlosen Asylwerbern in Brüssel geräumt

In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist ein von obdachlosen Geflüchteten errichtetes Zeltlager geräumt worden. Die Bürgermeisterin der Brüsseler Gemeinde Molenbeek, Catherine Moureaux, begründete die Räumung damit, dass die Zustände an Ort und Stelle unhaltbar geworden seien. „Die Sicherheit war aufgrund der Besetzung der gesamten Straße nicht mehr gewährleistet“, sagte sie heute der Nachrichtenagentur Belga zufolge.

Die Polizei werde dafür sorgen, dass keine neuen Zeltplätze entstünden. Vor mehr als fünf Monaten hatten sich Belga zufolge zunächst etwa 30 Asylwerber und Asylwerberinnen entlang eines Kanals in Molenbeek niedergelassen. Nach der Schließung eines besetzten Hauses stieg die Zahl der Obdachlosen auf mehr als 150.

Die Geflüchteten sollen nach Angaben der belgischen Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, in neue Unterkünfte gebracht werden. Obwohl die Situation nach wie vor schwierig sei, schaffe die zuständige Behörde kontinuierlich neue Plätze.

Asylunterkünfte in Belgien sind seit Monaten hoffnungslos überlastet. Schätzungen der zuständigen staatlichen Behörde Fedasil zufolge waren Anfang des Jahres rund 3.000 Schutzsuchende in Belgien obdachlos.