„Freiwilliger Grundwehrdienst“ soll Frauenquote erhöhen

Die Möglichkeit eines „freiwilligen Grundwehrdienstes“ für Frauen soll die Frauenquote im Bundesheer heben. Bis dato konnten Soldatinnen nämlich nur direkt in eine Kaderlaufbahn samt Eignungsprüfung einsteigen, ab April soll es die Möglichkeit einer inhaltlich dem Grundwehrdienst gleichgestellten Orientierungsphase geben, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) anlässlich des heutigen Frauentages.

In dieser Zeit können Frauen den Soldatenberuf und alle unterschiedlichen Laufbahnvarianten beim Heer kennenlernen. „Wir wollen Frauen auch diesen Zugang ermöglichen“, so Tanner.

Schließlich würden sich 40 Prozent der Männer erst während des Grundwehrdienstes für eine Karriere beim Bundesheer entscheiden. Freilich könnten Frauen, denen es nicht zusagt, monatlich kündigen.

645 Soldatinnen beim Bundesheer

Derzeit sind 645 Soldatinnen bei der Truppe, der Frauenanteil liege damit bei 4,3 Prozent, so Tanner. Vor zehn Jahren waren es noch 350 Soldatinnen, was einem Anteil von 2,3 Prozent entsprach. Die meisten der 645 Soldatinnen seien als Unteroffizierinnen tätig (302).

Im Jahr 2023 musterten insgesamt 348 Unteroffiziere mit dem Dienstgrad Wachtmeister beim Bundesheer aus, davon 22 Frauen. Der derzeit höchste Rang bei Offizierinnen ist der Dienstgrad Brigadier, den aktuell zwei Frauen bekleiden.

Insgesamt stelle es eine Herausforderung dar, das entsprechende Personal – egal ob weiblich oder männlich – zu gewinnen und zu halten, räumte Tanner ein. Gerade bei Frauen sei die Drop-out-Rate hoch. Oftmals passiere ein Umstieg, wenn es zur Familiengründung komme. Man werde daher die Anstrengungen verstärken, was die Vereinbarkeit anbelangt, betonte Tanner.