EU-Verteidigungsminister beraten über Munition für Kiew

Die Verteidigungsminister und -ministerinnen der 27 EU-Staaten – darunter Österreichs Ressortchefin Klaudia Tanner (ÖVP) – beraten heute bei einem Treffen in Schweden über weitere Munitionslieferungen an die Ukraine.

Hintergrund sind insbesondere Befürchtungen, dass dem von Russland angegriffenen Land künftig nicht mehr genug Artilleriegranaten zur Verfügung stehen könnten. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow wurden eingeladen.

„Wichtig ist, dass wir generell in Europa in die Lage versetzt werden, die notwendige Produktion voranzutreiben, was Munition anbelangt“, sagte Tanner dazu im Ö1-Morgenjournal: „Dabei geht es, aber nicht nur, um die Ukraine. Wir müssen uns auch für den Eigenbedarf besser aufstellen.“

Borrell: Erst bestehende Mittel nutzen

Nach Aussage des Außenbeauftragten Josep Borrell soll die EU erst einmal bestehende Mittel für den Kauf von Munition für die Ukraine nutzen. Eine Entscheidung über die Freigabe zusätzlicher Gelder könne später getroffen werden. „Lasst uns pragmatisch sein und die Dinge diskutieren, die heute umgesetzt werden können“, sagte er vor dem Treffen der EU-Verteidigungsminister.

Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow bezeichnete die bisherigen EU-Planungen für neue Munitionslieferungen an sein Land als unzureichend. Die Ukraine brauche eine Million Artilleriegeschoße, und dafür müssten vermutlich rund vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Resnikow bei dem informellen Ministertreffen in Schweden. Es gehe darum, weitere Gegenoffensiven gegen die Angreifer aus Russland starten zu können.