Transnistrien will ukrainischen Angriff vereitelt haben

Die Behörden der prorussischen Separatistenregion Transnistrien in Moldawien haben nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf mehrere hochrangige Beamte vereitelt.

Das Ministerium für öffentliche Sicherheit in Transnistrien erklärte heute, es habe „einen Terroranschlag vereitelt“, den „ukrainische Sicherheitsdienste gegen mehrere Amtsträger“ in der separatistischen Region vorbereitet hätten. Die Verdächtigen seien festgenommen worden und hätten bereits Geständnisse abgelegt.

Transnistriens Staatsanwalt Anatoli Gurezki sagte, dass die Täter vermutlich auch „hohe Staatsbeamte ausschalten“ wollten. Der Anschlag sollte nach seinen Angaben im Zentrum der „Hauptstadt“ Tiraspol stattfinden; zahlreiche Opfer seien das Ziel gewesen.

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Die Separatistenregion Transnistrien liegt im Norden und Osten von Moldawien und grenzt an die Ukraine.

Keine Bestätigung aus Moldawien

Der moldawische Ministerpräsident Dorin Recean bestätigte die Angaben jedoch nicht. „Wir haben keine Bestätigung für diese Dinge“, erklärte Recean heute auf einer Pressekonferenz in Chisinau. „Es ist wichtig, dass Moldawien in einer stabilen Situation und in Frieden ist. Es besteht keine Gefahr einer Eskalation und es gibt keine Risiken für Probleme in der Region“, sagte Recean.

Die russische Agentur dagegen zitierte Sicherheitsbeamte mit der Aussage, das Attentat auf den Präsidenten der international nicht anerkannten „Republik“, Wadim Krasnoselsky, sei von ukrainischen Geheimdiensten in Auftrag gegeben worden.

„Das Verbrechen wurde auf Anweisung des ukrainischen Sicherheitsdienstes gegen eine Reihe von Beamten der transnistrischen moldawischen Republik vorbereitet“, teilte das transnistrische Ministerium für Staatssicherheit laut Nachrichtenagentur TASS mit. „Die Verdächtigen sind festgenommen worden. Sie haben Geständnisse abgelegt.“ Fünf der sechs Verdächtigen seien ukrainische Bürger. Der Anschlag soll mit einem mit Sprengstoff präparierten Auto in der Tiraspoler Innenstadt geplant worden sein.

Kiew sieht „Lügen und Provokation“

Auch der ukrainische Militärgeheimdienst SBU wies die russischen Angaben zurück und sprach von „Lügen und Provokationen“ Moskaus. Die Meldung über eine Beteiligung des SBU an der Vorbereitung eines Terroranschlags „sollte ausschließlich als eine vom Kreml inszenierte Provokation betrachtet werden“, teilten die Behörden laut ukrainischer Nachrichtenagentur Ukrinform mit. „Der Sicherheitsdienst der Ukraine bittet daher dringend darum, den Unsinn nicht ernst zu nehmen.“