Brunner und Kocher: Preisauftrieb insgesamt abgefedert

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher sind ausgerückt, um Maßnahmen der Regierung gegen die Teuerung zu verteidigen und in Sachen hohe Inflation zu beruhigen.

Schließlich lag diese in Österreich in den vergangenen Monaten höher als in der gesamten Euro-Zone. Die Kaufkraft sei gestützt, der Preisauftrieb insgesamt abgefedert worden. Heuer werde die Inflation wieder sinken, so die Regierungspolitiker.

Die Inflation stamme ursprünglich aus der Lieferkettenproblematik, dann kam der „Energiepreisschock“. Aktuell spielten die weiter hohen Energiepreise eine Rolle, starke Lohnabschlüsse, die einerseits abfederten, andererseits Zweitrundeneffekte bergen würden, und die Tatsache, dass Österreich mit einem höheren Wachstum aus der Krise gekommen sei.

Wachstum derzeit nicht vorhanden

Das Wachstum ist derzeit allerdings nicht vorhanden, berichtete das WIFO erst heute. Das werde sich dämpfend auf die Inflation auswirken, sagte Brunner bei einem digitalen Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten. Viel hänge von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ab.

Dass die Inflation hierzulande über dem Euro-Zone-Durchschnitt liegt, sei eine „Momentaufnahme“, versuchten Kocher und Brunner zu beruhigen. Heuer werde die Inflation laut Schätzungen in Österreich auf 6,6 Prozent zurückgehen und damit nur noch gering über dem Euro-Durchschnitt von 6,4 Prozent liegen, verwies der Wirtschaftsminister auf eine Prognose der EU.

Kritik von SPÖ und FPÖ

„Die hilflose Selbstverteidigung der Regierung beim Kampf gegen die Inflation kann nur mehr als Farce bezeichnet werden“, sagte SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. „ÖVP und Grüne sind betreffend sinnvolle Maßnahmen gegen die Teuerung auf allen Ebenen gescheitert.“

FPÖ-Wirtschaftssprecher Erwin Angerer: „Auf welchem Planeten lebt denn Brunner eigentlich? Dieser ÖVP-Minister hat überhaupt keine Ahnung, wie es derzeit vielen Menschen in Österreich wirklich geht.“