U-Haft für Perus Ex-Präsidenten Castillo auf 36 Monate verlängert

Inmitten der politischen Krise in Peru ist die Untersuchungshaft für Ex-Präsident Pedro Castillo auf 36 Monate verlängert worden. Diese Entscheidung gab gestern das oberste Gericht des Landes auf Twitter bekannt. Der frühere Staatschef werde verdächtigt, „Anführer einer kriminellen Organisation“ zu sein.

Nach der Entmachtung und Festnahme von Castillo Ende vergangenen Jahres hatte die Justiz zunächst eine Untersuchungshaft von 18 Monaten verhängt. Nach der nun erfolgten Entscheidung einer Verlängerung auf 36 Monate kündigte der 53-Jährige an, in Berufung zu gehen. Er war der Verhandlung vom Gefängnis aus zugeschaltet.

Castillo war am 7. Dezember des Amtes enthoben und verhaftet worden. Zuvor hatte er versucht, den Kongress aufzulösen und per Dekret zu regieren.

Schwere Unruhen mit Dutzenden Toten

Seit der Entmachtung und Festnahme Castillos wird Peru von schweren Unruhen erschüttert. Bei den landesweiten Protesten fordern die Demonstranten den Rücktritt seiner Nachfolgerin Dina Boluarte sowie die Auflösung des Parlaments, um neu zu wählen.

Die Proteste, bei denen bisher mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen sind, werden maßgeblich von armen, indigenen Peruanern aus dem Süden getragen. Sie sehen Castillo – der ebenfalls aus einfachen Verhältnissen stammt und indigene Wurzeln hat – als Verbündeten in ihrem Kampf gegen Armut, Rassismus und Ungleichheit.