Japan gedenkt Fukushima-Katastrophe vor zwölf Jahren

Zwölf Jahre nach dem verheerenden Tsunami und der Atomkatastrophe von Fukushima hat Japan der Opfer des Unglücks gedacht. Heute erinnerten zahlreiche Menschen an den Gräbern ihrer Angehörigen an den Moment, als am 11. März 2011 ein Beben der Stärke 9,0 die Nordostküste Japans erschütterte.

Gedenkfeier für Fukushima
AP/The Yomiuri Shimbun/Hidenori Nagai

Das am Meer gelegene AKW Fukushima war kurz nach dem Erdbeben von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Welle getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Infolge des Bebens und des Tsunamis starben etwa 18.500 Menschen. Die Umgebung des zerstörten Atomkraftwerks wurde großflächig radioaktiv verstrahlt, rund 165.000 mussten ihr Zuhause verlassen oder gingen freiwillig. Bis heute sind viele Menschen nicht in ihre Häuser zurückgekehrt.

Pläne zu Rückkehr zu Atomkraft

Noch immer sind die meisten Atomreaktoren in Japan abgeschaltet. Pläne der Regierung, zur Nutzung der Atomkraft zurückzukehren, sind aber immer weniger umstritten. Die weltweite Energiekrise, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgelöst wurde, hat auch in Japan für stark steigende Strompreise gesorgt.

Unter dem Eindruck der Energiekrise will die japanische Regierung die Rückkehr zur Atomkraft nun beschleunigen. Ministerpräsident Fumio Kishida hat gefordert, sieben Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen und neue Reaktoren mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu bauen. Aktuelle Umfragen der Zeitungen „Asahi Shimbun“ und „Yomiuri Shimbun“ zeigen, dass zum ersten Mal seit 2011 eine Mehrheit der Menschen in Japan den Plan unterstützt.