Tödliche Massenkarambolage durch Staubsturm in Ungarn

Bei einer Massenkarambolage durch einen Staubsturm in Ungarn ist ein Mensch ums Leben gekommen. 39 Menschen, darunter zehn Kinder, wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht. Das Unglück ereignete sich gestern auf der Autobahn M1 in Richtung Hegyeshalom (Nickelsdorf), 42 Fahrzeuge waren betroffen.

Bei dem Todesopfer handelt es sich laut Budapester Polizeipräsidium (BRFK) um einen 44-jährigen Mann. Seine Leiche wurde in einem ausgebrannten Wagen gefunden. Viele Fahrzeuge waren nach dem Zusammenstoß in Flammen aufgegangen.

Wolke aus Sand und Staub

Im Bereich der M1, die Budapest mit Wien verbindet, war gestern Nachmittag ein Sturm aufgekommen, der laut Medienberichten plötzlich eine Wolke aus Sand und Staub hervorrief. Die 42 Fahrzeuge, darunter fünf Lastwagen, fuhren vermutlich wegen der schlechten Sichtverhältnisse aufeinander auf.

Von den 39 Verletzten befanden sich laut Angaben der ungarischen Polizei zwei Menschen in Lebensgefahr. Zwölf Personen seien schwer und 25 weitere leicht verletzt worden. Viele erlitten Brandwunden.

Massenkarambolage in Ungarn
AP/Peter Lakatos

Auf der anderen Fahrbahnseite in Richtung Budapest waren zwei Fahrzeuge kollidiert. Die Folge war eine Totalsperre der M1. 16 Rettungswagen, vier Hubschrauber sowie 70 Feuerwehrleute aus sieben Städten waren im Einsatz.

Als Grund für den schweren Auffahrunfall bei dem Dorf Herceghalom wurden Windböen angegeben, laut Landeswetterdienst mit Spitzen bis zu 117 km/h. Diese generierten einen Staubsturm auf der Autobahn bei Kilometer 30 und führten zu sehr stark eingeschränkter Sicht.

Laut dem Sprecher des Autobahnbetreibers, Laszlo Szimicsku, seien in den vergangenen Tagen die dort an die M1 grenzenden Felder bearbeitet worden, sodass der orkanartige Sturm den Staub von dem aufgelockerten Boden auf einen 20 Meter breiten Streifen auf die Fahrbahn blies.