Saudischer Ölkonzern Aramco meldet 161 Mrd. Dollar Gewinn

Der saudi-arabische Ölkonzern Aramco hat für das vergangene Jahr einen Rekordgewinn von 161,1 Mrd. Dollar (151,4 Mrd. Euro) vermeldet. Der explodierende Gewinnzuwachs – 46 Prozent mehr als im Vorjahr – sei „im Wesentlichen auf den hohen Ölpreis“ und die verkauften Mengen zurückzuführen, teilte der Konzern, der hauptsächlich in Staatsbesitz ist, heute mit.

Aktivisten und Aktivistinnen reagierten empört auf die Gewinnmeldung des Ölkonzerns. „Es ist erschreckend, dass eine Firma in einem einzigen Jahr mehr als 161 Milliarden Dollar Profit mit dem Verkauf von fossilen Brennstoffen macht – dem größten Treiber des Klimawandels“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnes Callamard.

Zweitwertvollstes Unternehmen der Welt

Noch schockierender sei, dass „dieser Überschuss in einer globalen Krise der Lebenshaltungskosten und steigenden Energiepreise durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine angehäuft“ worden sei. Aramcos Gewinn sei der höchste je vermeldete Jahresgewinn eines Unternehmens, so Callard.

Der saudi-arabische Ölkonzern war erst 2019 an die Börse gegangen. Er ist das zweitwertvollste Unternehmen der Welt nach Apple. 2022 meldeten auch fünf weitere Ölgiganten Rekordgewinne: Shell, Chevron, ExxonMobil, BP und TotalEnergies.

Aramco hat sich zu einer „operationalen Klimaneutralität“ bis 2050 verpflichtet – was aber nur bedeutet, dass die Ölanlagen keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen sollen. Die Emissionen durch die Verbrennung des von Aramco geförderten Erdöls in aller Welt werden dabei nicht berücksichtigt.

Aramcos Profite haben auch die saudi-arabische Wirtschaft beflügelt: Die Wirtschaft wuchs nach offiziellen Angaben 2022 in Saudi-Arabien um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Wert in der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20).