Wiesenthal-Preis an palästinensischen Aktivisten Dadschani

Der Simon-Wiesenthal-Preis ist gestern zum zweiten Mal vergeben worden. Der Hauptpreis der Auszeichnung, der im Parlament von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) überreicht wurde, ging an die israelische Holocaust-Gedenkinitiative Sikaron BaSalon. Der palästinensische Friedensaktivist Mohammed Dadschani und Waltraud Barton, Obfrau des Vereins IM-MER, der sich für das Gedenken an die NS-Vernichtungsstätte Maly Trostenez einsetzt, wurden ebenfalls ausgezeichnet.

Der jährlich mit 30.000 Euro dotierte Simon-Wiesenthal-Preis wurde 2020 initiiert und wird vom Nationalfonds der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus vergeben. Ausgezeichnet werden damit bis zu drei Personen oder Organisationen für das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus sowie für die Aufrechterhaltung der Erinnerung an den Holocaust.

264 Bewerbungen aus über 30 Ländern

Für die heurige Auszeichnung wurden 264 Bewerbungen aus über 30 Ländern eingereicht. Nominiert wurden letztlich vier Initiativen für den Hauptpreis und je drei Personen bzw. Organisationen für die beiden Nebenpreise.

Im Rahmen der Preisverleihung im Nationalratssaal hielt die Schauspielerin Martina Ebm eine Lesung zu Ehren des kürzlich verstorbenen Wiesenthal-Preisträgers und Journalisten Karl Pfeifer. Weiters wurden zudem die Zeitzeugen Jackie Young, Lucia Heilman, Tswi Herschel und Wanda Albinska geehrt. Sie alle hatten den Holocaust als Kinder überlebt.

Zum Abschluss der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion über die Zukunft des Gedenkens an die Schoah mit der Zeitzeugin Heilman, der Enkelin von Simon Wiesenthal und Gründerin der SWIGGI-Gedenkinitiative, Racheli Kreisberg, sowie Katharina von Schnurbein, Antisemitismusbeauftragte der EU-Kommission und Vorsitzende der Simon-Wiesenthal-Preis-Jury, statt.