OECD rät Staaten zu mehr Förderung grüner Berufe

Die globale Energiewende kann nach Einschätzung der Industriestaatenorganisation OECD durch einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Gefahr geraten. Der Anteil der Menschen in grünen Berufen sei in 30 der OECD-Länder von 2011 bis 2021 nur um zwei Punkte auf 18 Prozent gestiegen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute in Paris mit.

Als grüne Berufe gelten solche, bei denen mindestens zehn Prozent der Aufgaben direkt zu einer nachhaltigen Entwicklung oder zur Treibhausgasreduktion beitragen.

Große regionale Unterschiede

Regionale Unterschiede seien dabei groß: In Hauptstädten gebe es eine größere Konzentration hoch qualifizierter Arbeitskräfte. Der Anteil grüner Arbeitsplätze erreiche hier teils 30 Prozent. In abgelegeneren Regionen liege er hingegen teils nur bei fünf Prozent, teilte die OECD mit.

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in grünen Berufen hätten einen Hochschulabschluss, verglichen mit etwa einem Drittel in anderen Berufen. Sie verdienten außerdem im Schnitt etwa 20 Prozent mehr. Frauen seien mit einem Anteil von 28 Prozent unterrepräsentiert, wie auch in entsprechenden Studienfächern.

OECD appelliert an Regierungen

Die Regierungen sollten diese Unterschiede ernst nehmen, damit sich die soziale und regionale Kluft nicht verschärfe, riet die OECD. Es gehe darum, Menschen, deren Arbeitsplätze künftig wegfallen oder sich stark veränderten, den Übergang zu neuen beruflichen Tätigkeiten zu erleichtern. Dazu zählten Beratungs- und Weiterbildungsangebote.

Gleichzeitig müssten Regierungen Unternehmen bei der Schaffung grüner Arbeitsplätze unterstützen. Das trage nicht nur zu einer sozial verträglichen grünen Transformation bei, sondern beschleunige auch den Weg zur Klimaneutralität.