Strommarktreform soll hohe Preise bekämpfen

Die EU-Kommission will mit einer Reform des Strommarktes explodierende Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher vermeiden und den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Gefördert werden sollen dafür vor allem langfristige Verträge für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Atomkraft, wie aus einem gestern in Straßburg vorgelegten Vorschlag der Behörde hervorgeht. Erneuerbare Energien seien die Eintrittskarte zur Energiesouveränität, sagte Kommissionsvize Frans Timmermans.

„Wir müssen unser Marktdesign aktualisieren, um sicherzustellen, dass dieser Übergang so schnell wie möglich passiert und dass die Verbraucher von den niedrigeren Kosten der erneuerbaren Energien profitieren können.“

Um Endkundinnen und -kunden vor starken Preisschwankungen zu schützen, schlägt die Behörde etwa ein Recht auf Festpreisverträge sowie auf Verträge mit dynamischer Preisgestaltung vor. So könnten Verbraucher sich sowohl für sichere, langfristige Preise als auch für Verträge mit dynamischen Preisen mit den Versorgern entscheiden, wenn sie Preisschwankungen ausnutzen wollen.

Seit Monaten wird über Änderungen auf dem Strommarkt diskutiert – vor allem, da der Strompreis auch vom Gaspreis abhängig ist. Dieser war infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stark gestiegen. Eine ganz große Reform mit Entkopplung des Strompreises vom Gaspreis soll es aber nun nach Vorstellungen der Kommission nicht geben.