Streik lässt Londoner U-Bahn stillstehen

Ein Streik der U-Bahn-Fahrer in London hat den Nahverkehr in der britischen Hauptstadt weitgehend lahmgelegt. Wegen des Streiks – der erste seit acht Jahren – fuhr heute kein Zug der „Tube“. Die Verkehrsbehörde TFL warnte, andere Verkehrsmittel wie Busse, S-Bahn (Overground) und Straßenbahnen seien deutlich voller als sonst.

Überfüllte Londoner Bushaltestelle
IMAGO/I-Images/Martyn Wheatley

Die Gewerkschaft ASLEF betonte, es gehe ihren Mitgliedern nicht um mehr Geld. „Wir wollen nur, dass sich TFL dazu verpflichtet, mit uns über Änderungen zu verhandeln, anstatt zu versuchen, Änderungen durchzusetzen“, sagte ASLEF-Organisator Finn Brennan dem Radiosender LBC.

„Wegen der Pandemie klafft ein riesiges Loch im TFL-Budget, und sie wollen dieses Loch füllen, indem sie Personal abbauen, die Arbeitsbedingungen beschneiden und die Pensionen entscheidend kürzen.“

Weitere Streiks in Aussicht gestellt

Weitere Streiks seien sehr wahrscheinlich, sagte der Gewerkschafter. Er machte die konservative Regierung verantwortlich. Das Verkehrsministerium wiederum betonte, die Finanzierung von TFL sei Sache von Labour-Bürgermeister Sadiq Khan.

Gleichzeitig mit dem U-Bahn-Streik legten landesweit auch Hunderttausende Lehrerinnen und Lehrer und Assistenzärztinnen und -ärzte die Arbeit nieder. „Alle diese Streiks haben dieselbe Ursache: das Versagen der Regierung, die lebenswichtigen öffentlichen Dienste zu finanzieren, die die Menschen benötigen“, sagte Brennan.