In Indien haben die Behörden Dutzende Anhänger eines radikalen Sikh-Predigers festgenommen, während die Fahndung nach dem Mann selbst weiter auf Hochtouren lief. Bei der „Megarazzia“ gegen die Anhänger von Amritpal Singh seien 78 Menschen festgenommen worden, schrieb die Polizei des nordindischen Bundesstaats Punjab gestern Abend auf Twitter. Singh selbst sei jedoch nicht unter den Festgenommenen gewesen.
Heute zeigte die Polizei lokalen Medien zufolge erhöhte Präsenz in ländlichen Gegenden Punjabs sowie im Heimatdorf Singhs. Die Behörden ordneten an, das mobile Internet bis Wochenbeginn abzuschalten.
Die Sikhs sind in Indien eine religiöse Minderheit, die vor allem in Punjab sowie in Teilen der angrenzenden Bundesstaaten leben. Der 30-jährige Singh ist in den vergangenen Monaten mit der Forderung nach der Errichtung eines unabhängigen Staates namens Khalistan in Erscheinung getreten.
Im Februar hatten er und seine mit Schwertern, Messern und Pistolen bewaffneten Anhänger eine Polizeistation in Amritsar gestürmt – dem Ort des Goldenen Tempels, des heiligsten Sikh-Schreins. Dabei wurden mehrere Polizisten verletzt, was den Druck auf die Behörden erhöhte, gegen den radikalen Prediger vorzugehen.