FH-Studienplätze werden doch ausgebaut

Die bundesfinanzierten Studienplätze an den Fachhochschulen werden doch ausgebaut. Im neuen FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan sind bis 2025/26 1.050 neue Anfängerstudienplätze bzw. insgesamt 2.625 neue Studienplätze vorgesehen, hieß es heute. Im Jänner hatte ein Entwurf für den Plan bei den FHs für Aufregung gesorgt – in diesem war kein Ausbau enthalten. Neu sind auch Sondermittel in der Höhe von 14 Mio. Euro pro Jahr für Kooperationen und Innovationen. Die FH-Konferenz lehnt den Plan trotzdem weiter ab.

Keine Änderungen gegenüber dem Entwurf gibt es bei der geplanten Erhöhung der Fördersätze. FHs werden anders als Universitäten vom Bund durch Förderungen pro besetztem Studienplatz finanziert.

MINT-Bereich soll profitieren

Die neuen Studienplätze sollen vor allem im Bereich der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit entstehen, auch der MINT-Bereich (v. a. Technik- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik) soll profitieren. Konkret sollen in drei Ausbaustufen je 350 neue Anfängerplätze geschaffen werden, so ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek bei einer Pressekonferenz. Den neuen Plan sah er als „Basis für die Fortschreibung der mittlerweile 29-jährigen Erfolgsgeschichte“ der Fachhochschulen.

Die Sondermittel von 14 Mio. Euro pro Jahr sollen für Projekte verwendet werden können, die durch die Basisfördersätze nicht abgedeckt werden. Dazu zählen etwa Anreize zur Förderung der Durchlässigkeit bzw. zur Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und der Wirtschaft. Außerdem etwa duale Studiengänge, bei denen Job und Studium eng verzahnt sind, und die Förderung von kooperativen Doktoratsprogrammen mit Unis. Ein eigenes Promotionsrecht erhalten die FHs auch im neuen Plan nicht.

Fachhochschulkonferenz übt Kritik

Weiter scharfe Kritik am Plan übte die Fachhochschulkonferenz (FH), in der die FH-Betreiber vereinigt sind. „Ein Plus von 4,5 Prozent erst im Oktober 2024 ist viel zu spät und viel zu wenig“, so FH-Generalsekretär Kurt Koleznik über die Höhe der Studienplatzförderung.

„Die Inflation galoppiert dahin – damit kann man kein Lehr- und Forschungsumfeld schaffen, das für die Mitarbeiter genügend ist.“ Man werde weiter laut bleiben müssen, so Koleznik. Begrüßt wurde der neue Plan dagegen von der Industriellenvereinigung (IV).