Erdogan wirft Herausforderer Nähe zu „Terroristen“ vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen stärksten Herausforderer bei den bevorstehenden Wahlen wegen Treffen mit der prokurdischen Partei Halklarin Demokratik Partisi (HDP) angegriffen.

Sein Gegenkandidat Kemal Kilicdaroglu habe den parlamentarischen Arm einer „Terrororganisation“ zum Partner gemacht, sagte Erdogan gestern Abend nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Die HDP hatte zuvor entschieden, für die Präsidentenwahl am 14. Mai keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. Sie könnte Kilicdaroglu unterstützen. Die Stimmen der HDP-Wähler könnten entscheidend sein.

Gleichsetzung mit PKK

Erdogan setzte die Partei laut Anadolu-Bericht erneut mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gleich, was die HDP entschieden von sich weist. Vor dem Hintergrund der Terrorismusvorwürfe droht ihr noch vor der Präsidenten- und Parlamentswahl ein Verbot. Kilicdaroglu geht als gemeinsamer Kandidat von sechs Oppositionsparteien ins Rennen. Erdogan bezeichnete die HDP als „heimlichen Partner“ des Sechserbündnisses. Umfragen zufolge muss der 69 Jahre alte Präsident, der bereits seit zwei Jahrzehnten regiert, um sein Amt fürchten.