TikTok-Chef sichert in US-Kongress Datensicherheit zu

TikTok-Chef Shou Zi Chew hat bei einem Auftritt im US-Kongress versucht, Sorgen wegen chinesischer Spionage und Einflussnahme bei der populären Kurzvideo-App zu zerstreuen.

TikTok CEO Shou Zi Chew am Beginn des US-Kongress Hearings
AP/Tom Williams

Unter anderem sagte er gestern, dass alle Daten amerikanischer Nutzer auf US-Servern lagerten und der Zugang dazu strikt überwacht werde. Auch laufe der Empfehlungsalgorithmus von TikTok, der die Videos für Nutzerinnen und Nutzer in Amerika auswählt, beim US-Softwareriesen Oracle.

TikTok steht zunehmend unter politischem Druck, weil die Plattform zum aus China stammenden ByteDance-Konzern gehört. In den USA ist ein Verbot der App im Gespräch. Laut Medienberichten fordert die US-Regierung einen Ausstieg chinesischer Anteilseigner.

Anhörung mit scharfen Tönen

Bei der Anhörung im Handelsausschuss des Repräsentantenhauses gab die Vorsitzende Cathy Rogers einen scharfen Ton vor. „TikTok überwacht uns alle. Und die Kommunistische Partei Chinas kann es als Werkzeug benutzen, um Amerika als Ganzes zu manipulieren“, sagte die Republikanerin in ihrer Stellungnahme.

Auch nannte sie TikTok ein „Portal für Drogenhändler“. Der demokratische Vizevorsitzende Frank Pallone sagte, die Datenschutzzusicherungen in den USA seien nicht ausreichend.

Firmensitz auf Cayman-Insel

TikTok ist mit mehr als einer Milliarde Nutzerinnen und Nutzern die einzige auch im Westen erfolgreiche Onlineplattform, die nicht aus den USA stammt. TikTok weist alle Vorwürfe zurück und betont, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens.

ByteDance sei zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren. Der Firmensitz liege auf den Cayman-Inseln in der Karibik. Kritiker kontern, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte hielten und ByteDance eine große Zentrale in Peking habe.